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ABOUT CARE AND LOVE

  • PETRA GELL
  • 10. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit



What is wealth?

Be inspired from life, from the world. The process of transformation between me my inner world and what happens outside.

Moving forward, wherever you want to be, for whatever you want, for your longings, dreams…closer to yourself.

How do i meet myself in another place?

To see how we decide to wanna live together.

So we constantly explore ourselves, make ourselves better. It’s a process to slow down, for contemplation.

 

 

ABOUT CARE

 

In meiner künstlerischen Praxis geht es um ein Verhandeln gesellschaftlicher Strukturen, die dem Privaten zugeschrieben werden und vermeintlich dort bearbeitet werden sollen. Immer wieder verfällt man dieser Ohnmacht nichts tun zu können, dieser Hilflosigkeit ausgeliefert zu sein, Handlungsunfähigkeit zu spüren. Ein Hoffen, ein Bangen, ein Wunsch, eine Sehnsucht nach einer Welt, in der Menschen leben, bei denen wir uns geborgen, gut aufgehoben, verstanden, geliebt, wertgeschätzt, unterstützt, gesehen, akzeptiert fühlen, um der Mensch werden zu können, der wir sein wollen.

Dafür braucht es die Bereitschaft und aber auch die Möglichkeit und Zeit, sich miteinander auseinandersetzen zu wollen, einander zuhören zu wollen, emphatisch sich auf andere Lebensmodelle einzulassen, ohne sofort in eine wertende Rolle zu schlüpfen und Antworten oder sogar Verbesserungsvorschläge zu erteilen. Das ist nicht leicht, versucht man doch stets aus seiner eigenen Lebenssituation heraus zu urteilen, um möglichst dieser Entscheidung gerecht zu werden, in der Hoffnung auf Bestätigung, seiner selbst wohl überlegt, eine richtige getroffen zu haben. Schnell vergisst man auf ein Individuum zu treffen mit eigener Geschichte, Erfahrungen, Prägungen, Wertevorstellungen, Sozialisierung, eingebettet in einem Umfeld, das eventuell nicht auf Freiwilligkeit basiert.

Alles vermeintlich alleine schaffen zu müssen überfordert und erschöpft. Ein Kommunizieren, Austauschen, sich gegenseitiges Unterstützen unter Freunden und Familie ist notwendig, führt aber dennoch oft zu einem Gefühl nicht allem gerecht zu werden, und meist schon gar nicht einem selbst.

Es herrscht ein großes Bestreben, alles unter einen Hut bringen zu wollen, aber aufgrund von Familien- und Erwerbsarbeit so erschöpft zu sein, dass man kurz vor dem Zusammenbruch steht, ist ein gesellschaftliches Tabu und wird politisch und gesellschaftlich heruntergespielt.

Was bedeutet es nun also genau, sich füreinander zu interessieren, sich auszutauschen, befreundet zu sein, für jemanden da sein, jemanden zu unterstützen? Wieviel Zeit sind wir also bereit zu investieren, was geht sich aus zur Erwerbsarbeit, zum daily business, zur Selbstversorgung? Letztendlich geht es darum eine eigene Vision zu entwickeln für eine bessere Gesellschaft, und uns die Frage zu stellen, in welcher Welt wollen wir leben?

Unser Job ist eben alles, wir leben in einer Zeit, in der die Erwerbsarbeit ins Zentrum des Lebens gestellt wird, Care ist Zeit, die wir zusätzlich irgendwo hernehmen müssen, sie ist unsichtbar und unbezahlt, also denkt sie unsere Gesellschaft zeitlich nicht mit. Zeitaufwand für Care wird im politischen Diskurs ausgeblendet und auf Individuen abgewälzt – Sorgeverantwortung würde auch ein Abschied von patriarchaler Macht bedeuten, das wiederum erklärt warum politisch so wenig dafür getan wird.

Wie wäre es, wenn wir generell sozialen Beziehungen einen anderen Stellenwert geben und die Notwendigkeit sehen für andere zu sorgen.

Alle Eltern sind gestresst, so ist das nun mal. Stets höre ich von meiner Tochter ‚Du hast nie Zeit, bist immer gestresst‘. Und ja sie hat recht, genau so fühlt es sich an.

Fürsorge ist eben keine richtige Arbeit, dh die Zeit mit Kindern ist weniger wert als ein Job.

 

 

AND LOVE

Über die Liebe zu hören, lesen, sprechen, schreiben, urteilen war mir bis vor kurzem noch ziemlich peinlich. Als ich das Buch ‚alles über liebe, von bell hooks‘ geschenkt bekommen habe, dachte ich, ah ok ein Buch über die Liebe, von einer Soziologin/Feministin, na gut, dann lese ich es halt. Meine Gedanken waren sofort bei Liebesfilmen, Liebesromane, Küssszenen, was man halt sofort im Kopf hat.

 

In unserer Kultur wird kaum öffentlich über die Liebe diskutiert, obwohl wir uns alle nach Liebe sehnen, jedoch bei der alltäglichen Umsetzung der Liebe große Verwirrung herrscht.

Alle wollen mehr über die Liebe erfahren – alle glauben an die Macht der Liebe.

Sollte sie doch einfach vorhanden sein. In real life, im Kino, aber was könnte ich darüber lernen, was mir in irgendeiner Weise hilfreich, bereichernd oder womöglich augenöffnend sein könnte.

YESSSSSSS. Ich war beeindruckt.

Bereits Erich Fromm stellte 1956 in seinem Buch ‚DIE KUNST DES LIEBENS‘ die Frage ‚Ist Lieben eine Kunst?‘ und wenn es das ist, wird von denen die sie beherrschen wollen, verlangt etwas darüber zu wissen. Das ist absolut nachvollziehbar, ich kann auch keine Malereien machen, wenn ich absolut kein Wissen darüber habe welche Techniken, Praktiken, Themen usw. ich bearbeiten könnte.

 

Wir tragen eine tiefe Sehnsucht nach Liebe in uns, nehmen aber Erfolg, Prestige, Geld und Macht viel wichtiger.

In unserer Welt geht man davon aus, dass Liebe mit der richtigen Person ganz einfach ist, was Angenehmes, um das man sich nicht kümmern muss. Bell Hooks fordert in ihrem Buch ‚alles über liebe‘ eine Rückkehr zur Liebe, sie muss als Bereitschaft erachtet werden, unser eigenes Wachstum und das anderer, zu nähren. Das bedeutet im ersten Schritt zunächst einmal eine kritische Bestandsaufnahme von uns selbst, unseren Bedürfnissen, Wünschen und Sehnsüchten und dann eine konstruktive Auseinandersetzung und die Bereitschaft über die eigenen Handlungen nachzudenken, die eigenen Reflexionen zu verarbeiten und zu kommunizieren.

Weiters meint sie, um wirklich zu lieben, müssen wir lernen, Fürsorge, Zuneigung, Anerkennung, Respekt, Hingabe und Vertrauen zu kombinieren.

Die Liebe nimmt unsere Ideen, Wünsche und Handlungen und schweißt sie zu Erfahrungen und einer lebendigen Realität zusammen, die ein neues Ich schaffen, denn sie plädiert an die transformative Kraft der Liebe.

Liebe als aktives Handeln, sich entscheiden zu lieben, als persönliche Revolution - die Kunst des Liebens neu zu denken.

 

 

 

 

 
 
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